Wir befinden uns im Stillstand
Unser Wohlstand hat fatale Folgen für uns und die Nachfolgenden Generationen. Wir sind irgendwann an dem Punkt angekommen, an dem es uns „gut genug“ ging. Das Streben nach Verbesserung oder nach mehr hat nachgelassen. Der Wunsch, dass es unseren Kindern einmal besser gehen soll als uns, verblasste. In diesem Moment hat Deutschland seine Innovationskraft verloren.
Viele ruhen sich auf dem erreichten Status Quo aus und lehnen sich zurück. Niemand erwartet, dass ständig nach dem Mantra „höher, schneller, weiter“ gelebt wird. Das ist alles andere als gesund. Trotzdem sollten wir nicht versäumen, nach Fortschritt zu streben. Aus unserem heutigen Zuhause eine bessere Welt zu machen. Innovationen voranzutreiben. Und zwar nicht darauf zu warten, bis alle vereint hinter der neuen Idee stehen. So funktioniert das nicht. Sondern auf den normalen Prozess der Innovationstheorie vertrauen und einfach anzufangen.
Warum wir lernen müssen, zu vergessen
Davon hast du sicherlich schon mal gehört. Learn to unlearn. Doch was ist damit gemeint? Es geht um die Fähigkeit, alte Denkmuster aufzubrechen. Gewohnte Verhaltensweisen zu hinterfragen. Offen für Neues zu sein. Glaubenssätze zu lösen. Kurzum: Wir müssen lernen, Altes durch Neues zu ersetzen. Um nicht nach dem Motto „Das haben wir aber schon immer so gemacht“ zu leben.
Achte mal darauf, wie oft du am Tag Routinen ausübst. Ohne groß nachzudenken deinen Gewohnheiten nachgehst. In vielen Bereichen mag das effizient sein, wenn wir Zeit sparen oder es uns wenig Anstrengung kostet. Dieses Verhalten verhindert aber auch den Blick über den Tellerrand. Wir sind gefangen in unserer kleinen Welt und lassen keine Impulse von außen zu.
Veränderungen können erstmal einschüchtern und verängstigen. Aber ein Neuanfang kann so viel Positives bewirken. Wir sollten Impulse von außen zulassen und offen für Neues sein.
Die NOTwendigkeit der Veränderung
Die Themen Stillstand und mangelnde Innovationskraft lässt sich auch auf das Thema Energiewende anwenden. Bedauerlicherweise. Vielen von uns ist die Notwendigkeit einer Veränderung in der Theorie durchaus bewusst. Wir bekommen die Folgen des Klimawandels zunehmend zu spüren. Und trotzdem fällt es vielen so schwer, ihr Verhalten anzupassen. Ihre Gewohnheiten zu hinterfragen. Eben aus den genannten Gründen. Wir sind in unseren Routinen verhaftet und scheuen die Veränderung.
Nehmen wir doch mal die Mobilität. Dass Verbrennermotoren nicht die Zukunft sind, ist bekannt. Trotzdem machen Elektroautos und Hybrid-Modelle nur 1,3 % der Autos in Deutschland aus. Warum soll man sich auch mit einem neuen Auto beschäftigen, wenn das aktuelle doch noch fährt? Man könnte meinen, dass die drastisch gestiegenen Benzinpreise ein Anlass sein könnten, hinsichtlich des fahrbaren Untersatzes umzudenken. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass die Straßen noch genauso voll sind wie vor den Preiserhöhungen. Und zwar nicht mit Elektroautos.
Ein weiteres Beispiel ist die Landwirtschaft. In 20 – 30 Jahren werden wir 50 % mehr Lebensmittel benötigen als heute. Gleichzeitig müssen wir die Emissionen der Landwirtschaft erheblich reduzieren. Wie soll das gehen? Durch ein Umdenken. Mithilfe von künstlich hergestellten Lebensmitteln. Nahrung, die unser Bedürfnis stillt, in ausreichender Menge verfügbar bzw. herzustellen ist und klimafreundlich. Bist du skeptisch? Ich auch. Wir müssen solchen Veränderungen aber eine Chance geben. Uns bleibt langfristig keine Wahl.
Die reizvolle Ungewissheit
Es kann unglaublich reizvoll und spannend sein, sich auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen. Nicht zu wissen, was einen erwartet. Genau in solchen Momenten haben wir die Chance, uns weiterzuentwickeln. Alte Fesseln zu lösen, Denkmuster zu sprengen und Platz für neues Wissen und neue Erkenntnisse zu schaffen.
Ja, dieser Prozess kann einen verängstigen. Aber wir werden daran wachsen. Wir werden nicht nur um Erfahrungen reicher werden, sondern unsere Lebensqualität steigern. Es wird sich lohnen, wenn wir uns auf Neues und auf Veränderungen einlassen. Da bin ich mir ganz sicher.