Wir haben keine Zeit für jahrelange Genehmigungsverfahren!

Während andere als Kind davon träumen, Feuerwehrmann oder Prinzessin zu werden, träumt Andreas Markowsky in seiner Kindheit von einem eigenen Wasserkraftwerk. Vor 25 Jahren hat er sich diesen Traum gemeinsam mit einem Freund erfüllt.

Inzwischen ist Andreas seit vielen Jahren Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg. Er setzt sich leidenschaftlich für den Fortschritt der erneuerbaren Energien ein. Das Unternehmen realisiert seine Projekte mit Bürgerbeteiligung. Das bedeutet, dass Anwohner der Region in eine der geplanten Anlagen investieren können.

Genehmigungsverfahren vor allem für Windanlagen dauern rund 5 Jahre

Das ist definitiv zu lang. An diesem aufwendigen und kostspieligen Prozess sind um die 30 Stellen beteiligt. Jede einzelne muss eine Begutachtung erstellen, um ihre Genehmigung aussprechen zu können. Dieser Vorgang kostet mehrere hunderttausend Euro.

Um in dem Ausbau der erneuerbaren Energien endlich voranzukommen und Fahrt aufzunehmen, muss die Politik die Rahmenbedingungen anpassen. Genehmigungsverfahren für Wind- und Wasserkraftanlagen müssen vereinfacht werden.

Finanzierung und Technik sind nicht das Problem

Aus eigener Erfahrung weiß Andreas Markowsky, dass es beim Ausbau der erneuerbaren Energien weder an der Finanzierung noch an der Technik scheitert. Es gibt in seinen Augen mächtige Gegner, die den Fortschritt bewusst bremsen. Ob in der Wirtschaft, in der Verwaltung oder in Vereinen. Um die eigene Macht und den eigenen Einfluss nicht aufzugeben, werden Innovationen gebremst und Verfahren bewusst in die Länge gezogen. Oder aber gar nicht erst genehmigt.

Andreas Markowsky ist der Meinung, dass die breite Masse der Bevölkerung hinter der Energiewende steht. Diejenigen, die jetzt noch nicht überzeugt davon sind, dass wir eine Veränderung und einen Kurswechsel brauchen, werden wir auch nicht mehr überzeugen können.

Jeder sollte bei sich anfangen, bevor wir auf das große Ganze warten

Wie heißt es so schön? Kleinvieh macht auch Mist! Bevor wir uns jahrelang darüber aufregen, dass die Politik sich querstellt im Fortschritt der Energiewende, können wir doch jeder für sich einen Beitrag leisten. Jeder von uns hat die Möglichkeit, bei sich zu Hause und im Alltag kleine oder auch größere Veränderungen umzusetzen, um unser Leben ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten.

Ich trage natürlich auch meinen Teil dazu bei:

  • Holzpelletskessel zum Heizen
  • Solaranlage auf dem Dach für Warmwasser
  • Strom von einem wirklichen Grünstrom-Anbieter

Um die Ausstattung abzurunden, habe ich mir ein sogenanntes Balkonkraftwerk bestellt. Zwei Photovoltaik Panels, die ich mir in den Garten stellen werde. Wird dem Namen zwar nicht ganz gerecht, erfüllt aber definitiv seinen Zweck.

Gewohnheiten ändern, auch wenn es schwer fällt

Menschen sind Gewohnheitstiere. Das ist nichts Neues. Es fällt uns wahnsinnig schwer, Gewohnheiten zu ändern. Uns auf Veränderungen einzulassen. Und uns bewusst für eine Veränderung zu entscheiden.

Ein Beispiel? Ich bin dieses Jahr mit meiner Familie verreist. Erstmal nichts Außergewöhnliches. Doch anstatt mit dem Auto zu fahren, haben wir uns für den Zug entschieden. Und soll ich dir was verraten? Wir waren begeistert! Meine Frau und ich haben drei Kinder. Während der Zugfahrt konnten wir zusammen spielen, in Ruhe essen und trinken oder einfach die vorbeiziehende Landschaft betrachten.

Es war entspannt und wir waren alle zusammen. Ich musste mich nicht auf den Verkehr auf der Autobahn konzentrieren. Sondern konnte mich mit meinen Kindern beschäftigen. Manchmal lohnt es sich, aus seinem Schneckenhaus der Gewohnheit zu kriechen und sich auf das einzulassen, was einen draußen erwartet.